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Sebastian Fitzek: Elternabend (Droemer, 2023)

Worum geht’s?

Sascha Nebel sitzt in der Klemme. Er versucht gerade, ein Auto zu klauen und sitzt bereits drin, als eine Fridays-for-Future-Demonstration vorüberzieht. Wie aus dem Nichts schlägt plötzlich eine wütende junge Frau mit einem Baseballschläger auf die Windschutzscheibe des Autos ein.

Das ist die Ausgangslage für diese flotte Komödie. Als die Polizei auftaucht, fliehen die beiden und landen in einem Bus, der die Eltern einer Schulklasse für einen Elternabend auf eine abgelegene Insel bringt. Was bleibt den beiden anderes übrig, als die Eltern zu spielen, die noch fehlen, und die bis anhin noch nie an einem Elternabend aufgetaucht sind?

 

Was mir am Buch besonders gefällt

Ich beginne mit dem Negativen: Kurz vor der Mitte des Buches wollte ich es eigentlich weglegen. Der manchmal recht alberne Humor entspricht mir eigentlich gar nicht, und die Story fand ich teilweise recht aufgesetzt. Aber erstens liest sich das Buch wirklich sehr süffig, und zweitens kam plötzliche eine Wende, die dem Buch einen unerwarteten, aber sehr willkommenen Tiefgang beschert. In einer «Komödie», wie es auf dem Buchrücken heisst, erwartet man nicht unbedingt Themen wie Mobbing, Depression und Suizid; die zweite Hälfte des Buches empfand ich als humorvoll und überraschend feinfühlig. Und das Ende verblüffte mich dann noch einmal und lässt im Rückblick einiges logischer und etwas weniger konstruiert erscheinen, was ich beim Lesen als vollkommen unrealistisch belächelte. Selbstverständlich ist auch der Sohn, um den es beim Elternabend geht, am Ende nicht der Schlägertyp, für den er sich ausgibt.

 

Alles in allem eine tolle Ferienlektüre, unterhaltsam und schnell gelesen.

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