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Alex Capus: Susanna (Carl Hanser Verlag, 2022)

Worum geht’s?

Im State Museum von North Dakota hängt ein Porträt von Häuptling Sitting Bull, gemalt von Susanna Faesch aus Basel. Wie es dazu kam, erzählt uns Alex Capus in seinem neusten Roman in einer Mischung aus Recherche und freier Erfindung.

 

Susanna Carolina Faesch wurde 1844 in Kleinbasel als Tochter einer wohlhabenden Familie geboren. Die Familie – Mutter, Vater, zwei Söhne und die kleine Susanna – nimmt vorübergehend einen Jugendfreund des Vaters bei sich auf. Bald darauf wandert dieser nach Amerika aus, und die Mutter realisiert, dass sie sich in ihn verliebt hat. Sie verlässt ihren Mann und die zwei Söhne und wandert mit Susanna nach Brooklyn aus. Susanna beginnt schon in der Schule, Porträts zu malen, und kann sich später damit ihren Lebensunterhalt verdienen.

 

Mit Hilfe ihrer Mutter zieht sie ihren Sohn Christie auf, der sich für die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner begeistert. Als Buffalo Bills Wild West Show im Madison Square Garden gastiert, sehen sich Susanna und ihr Sohn das Spektakel an und sind von da an so fasziniert von der Welt der amerikanischen Ureinwohner, dass sie in einem Planwagen auf Reisen gehen.

 

Was mir am Buch besonders gefällt

Capus erzählt lakonisch und mit feinem Humor. Ganz nebenbei bekommen wir ein Porträt der gesellschaftlichen Umbrüche in den USA im späten 19. Jahrhundert mit. Erzählt wird für einmal eine Frauenbiografie, die nicht von Unterdrückung und Gewalt geprägte ist. Der Bogen vom protestantischen Basel über Brooklyn bis ins Indianerreservat von Standing Rock liest sich sehr spannend.

 

Wem ich das Buch empfehlen würde

Die Geschichte ist süffig und elegant erzählt und gefällt bestimmt Leser:innen jeglichen Alters.

 

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